Das Anderssein des Anderen zu respektieren, Toleranz gegenüber fremden Kulturen, gemeinsam konstruktive Konzepte entwickeln, fair um neue Lösungen ringen und gewaltfrei in positiver Atmosphäre Differenzen austragen sind die Grundlagen eines friedlichen Zusammenlebens.
Unser Gesamtkonzept ist teilweise aus der Zukunftswerkstatt: “EHS und ein respektvolles Miteinander“ im Rahmen der Jugendkonferenz für nachhaltige Entwicklung der UNESCO in Bonn entstanden. Das Projekt ist zur Vorstellung der Jugendkonferenz in Brasilien „Children and Youth International Conference – Let´s Take Care of the Planet“ ausgewählt worden. Die einzelnen Projekte sind miteinander und mit anderen schulischen Fächern vernetzt und Teil unseres Schulprogramms „Soziales Lernen“.
Das Streitschlichtungskonzept wurde erweitert. Zusätzlich zu den diensthabenden Schlichtern/innen im Schlichterhaus sind Streitschlichter/innen auf dem Schulhof mit grünen Leuchtwesten und der Aufschrift „Schlichter“ weithin sichtbar. So können Schüler/innen bei Auseinandersetzungen schneller den richtigen Ansprechpartner finden. Außerdem übernehmen Streitschlichter/innen weitere Aufgaben der Betreuung bei jüngeren Schülern/innen, die Schwierigkeiten im sozialen Miteinander haben. Den Schülern/innen kann so schnell Hilfe zuteil werden, wenn die Emotionen nicht mehr zu kontrollieren sind. Diese Form der Unterstützung hat sich bereits bewährt. (siehe auch Streitschlichtung)
Während der Kritikphase in der Zukunftswerkstatt „EHS und ein respektvolles Miteinander“ wurde deutlich, dass die Schüler/innen einen Weg suchten, das Verhalten und den Umgangston untereinander zu verändern. In der Umsetzungsphase entstand dann die Idee eines Schülergremiums, das bei besonders gemeinschaftsschädlichem Verhalten aktiv wird.
Die Schülerverhandlung tritt erst zusammen, wenn alle anderen Maßnahmen wie Gespräche, Streitschlichtung, pädagogische Maßnahmen usw. keinen sichtbaren Erfolg bringen. Die Schülerverhandlung kann von Schülern, Lehrern und Eltern angerufen werden und kann, bei Erfolg, eine Ordnungsmaßnahme verhindern.
Die Schülerverhandlung besteht aus interessierten Schülern/innen, die in Anlehnung an das Mediationsprinzip ausgebildet werden. (siehe auch Schülerverhandlung)
Untersuchungen zeigen, dass ein „Stopp“ aus der eigenen Altersgruppe manchmal mehr bewirken kann als von Erwachsenen.
Schüler übernehmen Verantwortung für ihren Schulalltag.
Schüler lernen, dass auch im Konfliktfall wertschätzendes Verhalten geboten ist.
Bei den Sitzungen muss die Schülerverhandlungsausbilder-Lehrkraft zugegen sein.
Der Ablauf orientiert sich an der Mediation. Es wird wertschätzend und ressourcenorientiert gearbeitet.
Es besteht ein wesentlicher Unterschied zur Streitschlichtung. Hier geht es nicht um die Erarbeitung einer einvernehmlichen Lösung, sondern um eine deutliche Grenzziehung und Wiedergutmachung.
Trotzdem steht nicht die Schuld, sondern Hilfestellung im Vordergrund.
Die Schülerverhandlung ist kein „Machtinstrument“.
Die Schülerverhandlung hat eher den Charakter eines „Hohen Rates“.
Selbstverständlich ist dies nicht als ein statisches Konzept zu verstehen. In der Arbeit werden wir lernen und sehen, was sich bewährt und was verbesserungswürdig ist. Unsere Erfahrungen bisher sind sehr positiv.
Die Klassen 10 übernehmen jeweils feste Partner aus den Klassen 5, die sie in der Klasse 5 begleiten. Die Paten organisieren Pausenangebote, unterstützen die Klassenlehrer/innen bei Wandertagen, Klassenfesten und Schulveranstaltungen wie z .B. beim Martinszug. Gute Schüler/innen helfen auch gern in der Mittagspause, wenn während des Unterrichts etwas nicht verstanden wurde. Auch Nachhilfe wird von kompetenten Paten/innen angeboten. Hierfür steht im Sonnenhaus der Textil- und Sowiraum zur Verfügung, in der eine Lehrerin Aufsicht führt und in dem alle Schüler gern gesehen sind, die sich in Ruhe beschäftigen möchten.
Die Schulpaten werden Ende des Schuljahrs mithilfe eines Projekttages auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet. Während des neuen Schuljahres finden in regelmäßigen Abständen Treffen mit den Betreuungslehrerinnen statt, um Projekte zu besprechen, die mit den Klassen 5 durchgeführt werden sollen. Aber auch Schwierigkeiten, die sich im Alltag zeigen, werden behandelt und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht.
Wer Klassensprecher seiner Klasse werden möchte, muss sich bewerben. Der Kandidat, die Kandidatin muss einen Bewerbungsbogen ausfüllen, auf dem er/sie darleget, wie sie sich ihre Rolle als Klassensprecher/in vorstellen und was sie für ihre Klasse tun wollen. Die Schüler/innen hatten sich mit ihrem Vorschlag erhofft, dass dann wirklich geeignete Schüler/innen mit dem Klassensprecheramt betraut werden und so eine effektivere SV-Arbeit gewährleistet wird. Nach dem neuen Wahlmodus haben sich die Hoffnungen der Schüler/innen mehr als erfüllt. Es bleibt zu wünschen, dass sich demnächst auch mehr Jungen dieser Verantwortung stellen. Diese Art der Wahl ist gleichzeitig eine gute Übung in Sachen Demokratie . Das Bewerbungsverfahren gilt auch für die Schülersprecher/innen.
Der Klassenrat wurde in den Klassen 5 eingeführt.
lDer Klassenrat ist eine Methode mit dem Zweck, Positives und Probleme aus der Lebensumwelt „Schule“ zu thematisieren und selbstständig zu lösen.
In jeder Klasse hängen 4 Plakate:
Ich kritisiere… Problem wird öffentlich gemacht. Es muss ein Problem sein, das die Klassengemeinschaft betrifft.
Ich lobe… Wer kritisiert muss auch loben. Die positiven Dinge müssen genauso in den Fokus gerückt werden.
Ich schlage vor… Wer kritisiert, sollte sich auch Gedanken machen, wie eine Besserung herbeizuführen ist.
Ich entschuldige mich… Bei Fehlverhalten ist eine Entschuldigung durchaus angebracht.
Alle Eintragungen müssen unterschrieben werden. Wenn jemand sich nicht traut, kann er sich Verbündete suchen, die das Anliegen besprechen die Eintragungen in festgelegten Abständen zuerst mithilfe der Klassenlehrer/innen., später organisieren die Schüler das alleine. Gemeinsam kann so offen mit den Problemen umgegangen und Lösungen gesucht und gefunden werden